Die Rolle der Anleihen als Rettungsring in deinem Portfolio

Sichere Anleihen sind die schwarzen Schafe im Portfolio. Tragen nichts zur Rendite bei und nehmen Platz weg für die Renditebringer. Welche wichtige Rolle die schwarzen Schafe spielen und warum man sie nicht weißwaschen sollte, erläutere ich in diesem Beitrag.

Schaut man auf ein anständiges Portfolio, dann besteht es auf oberster Ebene aus einem renditeorientierten Anteil und einem sicherheitsorientierten Anteil.

Der renditeorientierte Anteil kann ein Welt-ETF auf Aktien wie z.B. der Vanguard FTSE All-World sein. Der sicherheitsorientierte Teil kann z.B. aus Tagesgeld, Festgeld oder Anleihen bestehen. Mein 100k-Konzept beschreibt die beiden Anteile.

Die Rolle von Anleihen im Portfolio ist Gegenstand dieses Beitrags.

Was sind Anleihen?

Anleihen kann man sich vorstellen wie flexibles Festgeld. Beim Festgeld zahle ich einen Beitrag bei einer Bank ein und erhalte den Betrag nach einem festgelegten Zeitraum zurück. Als Gebühr für die Überlassung des Geldes bekomme ich jährliche Zinsen auf den eingezahlten Betrag.

Anleihen funktionieren grundsätzlich genauso, haben aber noch weitere Eigenschaften, die sie flexibler, zugleich aber auch komplizierter machen.

Anleihen schwanken

Anleihen können, anders als Festgeld, an der Börse gehandelt werden. Damit haben sie einen täglichen Kurs.

Stellen wir uns vor, du hast für 5 Jahre 1.000 € in Festgeld zu einem Zinssatz von 2% angelegt. Die 2% entsprechen dem aktuellen Marktzins für 5 Jahre. Dein Freund kauft eine Anleihe mit gleichem Risiko wie beim Festgeld für 1.000 € mit einer Laufzeit von 5 Jahren und ebenfalls 2% Zinsen.

Gehen wir ein Jahr weiter. Der Marktzins für Festgeld mit vierjährigen Laufzeiten liegt jetzt bei 3%. Würdest du deinem Freund die Anleihe für 1.000 € abkaufen? Ich hoffe nicht. Für die Anleihe von deinem Freund mit einer Restlaufzeit von 4 Jahren bekommst du 2%, für Festgeld mit einer vierjährigen Laufzeit bekommst du jetzt 3%.

Du würdest die Anleihe nur zu einem Kurs kaufen, der am Ende mindestens zum selben Ergebnis führt wie die Anlage über die Alternative Festgeld. Dieser Kurs entspricht dem täglichen Wert an der Börse.

Würde deine Anlage in Festgeld an der Börse gehandelt werden, hätten sie dieselben Schwankungen wie Anleihen.

In diesem Beispiel werden völlig unabhängig von den Preisen an den Börsen die Anleihe und das Festgeld am Ende das exakt selbe Ergebnis haben. Voraussetzung ist nur, dass beides bis zum Ende der Laufzeit gehalten wird.

Anleihen können auch von Unternehmen und Staaten herausgegeben werden.

Anders als Festgeld können Anleihen auch von Unternehmen (also auch Nicht-Banken) und Staaten herausgeben werden. Damit erhöht sich die Möglichkeit drastisch, allerdings erhöhen sich auch die Risiken.

Eine Anleihe von einem Unternehmen oder Staat mit schlechter Bonität hat ein höheres Ausfallrisiko. Dieses höhere Risiko wird mit einem höheren Zins vergütet. Die sogenannte Risikoprämie.

Aufgrund dieses Risikos eignen sich nur wenige Anleihen für den sicherheitsorientierten Anteil.

Anleihen unterliegen nicht der Einlagensicherung.

Angenommen du hast ein Festgeldkonto und von der selben Bank Anleihen. Für Beträge bis 100.000 € unterliegt dein Guthaben auf dem Festgeldkonto der Einlagensicherung. Bei Anleihen gilt das nicht. Geht die Bank pleite, kann bei der Anleihe ein Teil oder sogar alles verloren sein – auch bei Beträgen unter 100.000 €.

Daher wählen wir für unser Depot nur sichere Anleihen. Aber was sind sichere Anleihen?

Was sind sichere Anleihen?

Zunächst einmal wollen wir das Währungsrisiko ausschalten und begrenzen die möglichen Anleihen auf Euro-Anleihen.

Das zweite Kriterium ist die Kreditwürdigkeit (Bonität) des Herausgebers (Emittent). Das bedeutet die Pleitewahrscheinlichkeit sollte möglichst gering sein.

Hier ist der deutsche Staat der sicherste Herausgeber. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen pleitegeht ist auf jeden Fall deutlich höher, als dass der Staat pleitegeht.

Gerd Kommer beschreibt in seinen Blogbeiträgen, warum Staatstanleihen ein grundsätzlich geringeres Risiko haben als Unternehmensanleihen aus dem jeweiligen Heimatland:

Die sichersten Anleihen für den deutschen Anleger sind daher Staatsanleihen in Euro von Staaten mit einer hohen Bonität (wie z.B. Deutschland).

Ist es eine gute Idee den sicherheitsorientierten Teil auf Rendite zu trimmen?

Die sicheren Anleihen haben genau eine Aufgabe: Sie sollen die Schwankungen des Aktiendepots reduzieren. Natürlich hat das seinen Preis: Je mehr sichere Anleihen im Depot, um so geringer die erwartete Rendite.

Jetzt kommt es offenbar nicht selten vor, dass bei langen guten Börsenphase die Anleihen immer mehr als Klotz am Bein wahrgenommen werden. Während die Aktien von Jahr zu Jahr steigen, dümpeln die sicheren Anleihen vor sich hin. In Phasen wie diesen sogar mit Negativzins.

Hier kommt oft mal der Impuls den sicherheitsorientierten Teil zu trimmen. Zum Beispiel mit Anleihen, die höhere Zinsen bieten als sichere Anleihen.

Dumm nur, dass mit einer solchen Aktion der sicherheitsorientierte Anteil reduziert und der renditeorientierte Anteil erhöht wird.

Denn nur weil Anleihe draufsteht, ist nicht Sicherheit drin. Die Sicherheit kann recht zuverlässig am Zins abgelesen werden. Je sicherer die Anleihe, umso niedriger der Zins.

Andersherum formuliert: Je höher der Zins der Anleihe, umso niedriger die Sicherheit.

Du kannst im Extremfall sogenannte Junk-Bonds (also Anleihen mit hohem Ausfallrisiko) mit besonders hohen Zinsen in dein Portfolio nehmen. Sie zählen dann aber zu dem renditeorientierten Anteil und nicht mehr zu dem sicherheitsorientierten Anteil.

Die Stunde der sicheren Anleihen schlägt nämlich dann, wenn die Aktienkurse z.B. aufgrund einer Wirtschaftskrise gen Süden rauschen. Jetzt spielen die sicheren Anleihen ihre Stärken aus und bewahren dein Portfolio von zu hohen Rückschlägen.

Was glaubst du passiert in dieser Situation mit Unternehmen, die offensichtlich bereits in finanziellen Schwierigkeiten sind, da sie für ihre Anleihen eine hohe Risikoprämie zahlen müssen?

Richtig, das werden die ersten Unternehmen sein, die in der Wirtschaftskrise pleitegehen. Mit Sicherheit hat das dann nichts mehr zu tun.

Fazit: Sichere Anleihen sind deine Rettungsringe, wirf sie nicht über Bord

Bei einem Schiff haben Rettungsringe und Rettungsboote unter normalen Umständen keine Funktion und nehmen eher Platz weg. Bei schöner See stören sie, bei starkem Sturm ist man vielleicht ganz froh sie zu haben.

Ähnlich wie bei der Seefahrt wirst du mit Aktien mit großer Sicherheit irgendwann in einen Sturm geraten. Je nach Sicherheitsbedürfnis solltest du dich daher nicht bei ruhiger See von deinen Rettungsringen und Rettungsbooten trennen, nur weil sie in dieser Situation nichts nutzen.

Das Argument wegen der Negativzinsen risikoreichere Anleihen oder Produkte ins Portfolio zu nehmen, trägt nicht, da die Negativzinsen die reale Renditestruktur deines Portfolios so gut wie gar nicht verändert. In meinem Beitrag „Was tun bei Negativzinsen?“ habe ich den Zusammenhang von Nominalzins, Inflation und Realzins aufgezeigt.

Wie du herausbekommst wieviel Rettungsringe und Rettungsboote du in deinem Portfolio brauchst, habe ich in meinem Beitrag „Mit FinaMetrica ermittelst du deine Risikobereitschaft und dein optimales Portfolio“ beschrieben.

Mit den LifeStrategy-Fonds von Vanguard kannst du den renditeorientierten Anteil und den sicherheitsorientierten Anteil individuell mit nur einem Produkt abbilden.

Also, lass die schwarzen Schafe in deinem Portfolio. Sie sorgen dafür, dass dein Portfolio entsprechend deiner Risikobereitschaft stabil bleibt und du auch in stürmischen Zeiten ruhiger schlafen kannst.

Beitragsbild von Dimitri Wittmann auf Pixabay

Mein Name ist Andree de Boer. Seit mehr als 20 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema Finanzen. In meinem Blog berichte ich über meine Erfahrungen.


Dabei ist mir über die Zeit aufgefallen, dass der Schlüssel zum Erfolg bei Geld und Finanzen nicht primär in irgendwelchen Finanzprodukten liegt.

Vielmehr sind es die eigene Einstellung und das Verhalten, die den Erfolg maßgeblich beeinflussen.

Deshalb konzentriere ich mich zunehmend auf das Thema Finanzcoaching, um Menschen in die Lage zu versetzen, produktunabhängig gute Finanzentscheidungen zu treffen.

Dazu habe ich eine professionelle Ausbildung zum FCM Finanzcoach absolviert.

Meine Dienstleistungen biete ich völlig produktunabhängig auf Honorarbasis an.

In meinem Blog berichte ich auch über eigene Erfahrungen mit konkreten Finanzprodukten. Dies stellt jedoch ausdrücklich keine individuelle Empfehlung dar.

Nimm mit mir Kontakt auf oder buche online ein kostenloses Erstgespräch. Wir finden heraus, wie ich Dir helfen kann.

9 Gedanken zu „Die Rolle der Anleihen als Rettungsring in deinem Portfolio

  1. Danke Andree,

    das mit den Anleihen hast du gut erklaert.
    Um trotzdem einhaken zu koennen, beisse ich mich mal an einem Wort fest:

    „Schaut man auf ein ANSTÄNDIGES Portfolio, …“

    Da steckt schon alles drin: „anstaendig“ waere fuer mich die Gesamtbetrachtung:
    – Human-Kapital? (Sicherheit/Kontinuitaet der Zahlungsstroeme – vgl. Beamter/Selbstaendiger mit volatilem Einkommen)
    – Ausgleiche durch Lebensgemeinschaft? (einer Beamter/Oeff.Di, andere Lebenskuenstler)
    – angesparte LV/bAV/Versorgungswerte vorhanden?
    – mietfreies Wohnen? (bereits abgez./ererbte Immo vorhanden)
    – zu erwartendes Erbe zwischen 50 und 65?
    Solche Sachen koennen wie ein „Renten/Cash“-Anteil in der Gesamtbetrachtung zaehlen.

    Also kann/darf je nach der Gesamtsituation dann ein „anstaendiges“ Portfolio auch mal nahe 100% Aktienanteil sein, oder?

    Oder mit deinem Bild: Rettungsboote/Rettungsringe sind fuer unterschiedliche Lebenssituationen unterschiedlich gross?
    Bei mir halt eher ein paar Schwimmfluegel, kein Boot noetig, weil die Stuerme fuer jeden unterschiedlich blasen (nicht alle erleben gleich heftige Stuerme).

    Also ist der Schluessel: Moegliche Stuerme personalisiert benennen (zB alle Silvester wieder). Rettungsboot-Groesse dementsprechend leasen (nicht kaufen), denn je aelter, je erfahrener, je kleiner der Rettungsring? Und offen sein, immer noch besser Schwimmen zu lernen 😉

    Portfolios entwickeln sich ueber den Lebensweg mit unserer Persoenlichkeit, sollten also dynamisch bleiben? Es gibt kein Onesies fuer alle/immer?

    Auch die Messung der Risikotragfaehigkeit ist stets eine Momentaufnahme, die bald veraltet? Oder was meinst Du?

    LG Joerg

    1. Moin Jörg,

      ja, deine Aspekte sind alle korrekt. Die Aspekte alle zu betrachten wäre dann aber eher ein Buch und kein Artikel. 🙂

      Die Kernkomponente eines einfachen Portfolios ist meines Erachtens aber ein Weltaktien und bei Bedarf (Stichwort Risikobereitschaft und Zeit) Anleihen. Ich halte ein 100% Aktiendepot und plane das auch nicht im Alter umzuschichten. In diesem Portfolio ist aber nur der Anteil enthalten, den ich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht brauchen werde (Risikotragfähigkeit). Das kann sich aber über die Zeit ändern. Dann muss ich handeln. Nur weiß ich heute noch nicht auf welches mögliche Event ich reagieren muss.

      Also mache ich mir kein Kopf über das wenn und aber. Mein Portfolio passt zu meiner aktuellen Situation. Was in 5 Jahren ist weiß ich noch nicht.

      Deine Stichpunkte sind aber, wie immer, gute Anregungen für weitere Artikel. Vielleicht ja auch mal irgendwann ein Buch. 🙂

      Gruß
      Andree

  2. Hallo Andree,
    vielen Dank für die gut verständnliche Erläuterung.
    Was spricht denn beim sicheren Teil gegen eine Kombination aus Tages- und Festgeld bei Banken guter Bonität in einem Land mit AAA-Rating? Zumindest, solange man sich unter 100.000 EUR bewegt – wenn ich Tages- und Festgeld bei verschiedenen Banken hielte, sogar bis 200.000 EUR.
    Welchen Vorteil hätten denn aus Deiner Sicht vergleichbar sichere Anleihen (kurzlaufende Staatsanleihen von Ländern mit AAA-Rating) demgegenüber?

    1. Moin Jan,

      gegen Tages- und Festgeld bis 100.000 € bzw. bei verschiedenen Banken spricht nichts. Vom Risiko würde ich beides ähnlich bewerten. Die Einlagensicherung ist natürlich auch keine hundertprozentige Sicherheit wie wir 2008 erleben durften, als sich Merkel und Steinbrück zu folgender Äußerung gezwungen sahen: „Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind“. Das war dann eher eine Staatgarantie und weniger eine Garantie aus der Einlagensicherung. Die wird eben nicht reichen, wenn „systemrelevante“ Banken pleite gehen.

      Die Anleihen haben insofern den Vorteil, dass sie leichter zu rebalancen sind als z.B. Festgeld (Aktien kaufen, Anleihen verkaufen) und z.B. mit der LifeStrategy von Vanguard bereits in einem Produkt enthalten sind. Da brauche ich mich dann um gar nichts mehr zu kümmern. 🙂

      Langfristig gesehen ist kein Unterschied zu erwarten.

      Gruß
      Andree

      1. Hallo Andree, vielen Dank – was die (vermeintliche) Verlässlichkeit der Einlagensicherung anbelangt, gebe ich Dir recht.

        Dass ein Anleihenteil in einem Depot leichter zu rebalancen sei, kann dahinstehen (dafür habe ich die Transaktionskosten, die habe ich bei Tages- und Festgeld nicht).

        Die Life-Strategy-Produkte haben gewisse Vorteile (günstige Kosten, nur 1 Produkt, automatisches Rebalancing), das erkenne ich ebenfalls an.

        Aber: ich kann meine Aktien-/Anleihenquote dann nicht mehr ohne weiteres ändern, das erscheint mir wenig flexibel. Und, was noch wichtiger ist: im Anleihenteil stecken mitnichten nur kurzlaufende AAA-Papiere,. Am Beispiel LifeStrategy 60: Die größte Anleihenposition ist mit 19,4% der Vanguard Global Aggregate Bond UCITS ETF EUR Hedged Accumulating. Hier wiederum stecken rd. 42,1% Anleihen mit Ratings von A oder BBB drin. Ähnlich bei den Laufzeiten: über 50% 5 Jahre oder länger. Und natürlich nur 51% Staatsanleihen, der Rest sind Unternehmen, Versorger, Lokale Behörden, Finanzunternehmen u. v.,´ m. als Emittenten (Quellen: Factsheet, Anlegerinformation).

        Das entspricht in Summe nicht meiner Vorstellung der sicheren Anleihen als „Rettungsring“ fürs Depot. Nachvollziehbar? Vielleicht bin ich hier aber auch nur risikoavers.

        Viele Grüße
        Jan

        1. Moin Jan,

          korrekt, in den LifeStrategy Produkten stecken Anleihen mit „Investment Grade“ drin. Das sind unter anderem auch Anleihen mit BBB-Ratings. Ob das ausreichend für den „Rettungsring“ ist, muss jeder für sich entscheiden. Für mich persönlich wäre das immer noch ausreichend. „Wäre“ deswegen, da ich aufgrund meines Risikoprofils sowieso 100% in Aktien investiert bin und keine Anleihen in meinem Portfolio habe.

          Wer aber bei den Aktienschwankungen schlecht schläft, der wird mit der LifeStrategy die Schwankungen reduzieren können.

          Gruß
          Andree

  3. Auf der Internetpräsenz des norwegischen Pensionsfonds sieht man im Teilbereich „Returns“ (nach unten scrollen zu „Annual return by asset class“) gut wie in Krisenjahren die positiven Renditen des Anleihenteils aufgrund zinssenkungsbedingter Kursgewinne die Kursverluste des Aktienanteils abgefedert haben:

    https://www.nbim.no/en/the-fund/returns/

    1. Moin Hans,

      ein Pensionsfonds braucht auch noch mal eine andere Risikostruktur als ein privates Portfolio, welches erst in 20 Jahren gebraucht wird. Beim privaten Portfolio sollten mir Schwankungen heute egal sein. Sind mir die Schwankungen nicht egal, haben die Anleihen dann die Aufgabe diese Schwankungen zu reduzieren.

      Beim Pensionsfonds muss ich zusäzlich die regelmäßigen Auszahlungen sicherstellen.

      Gruß
      Andree

    2. @Hans,
      ja das WAR so. Ob es in Zukunft noch so sein wird?

      – Koennen die Zinsen nochmal von 8-10% Rendite pa (1990er) auf Null/Negativ pa fallen (2020) und fuer positive Kurse bei Anleihen sorgen?
      – Welcher Art wird die naechste, laengere Boersen-Krise sein? So wie die bisher bekannten oder anders/neu?

      Wenn die naechste groessere Krise eine Vertrauenskrise (Geldsystem/Euro-Problem/milit. Konflikte/etc) wird, werden die langfristigen Zinsen (wie bei einem Dammbruch sprunghaft) steigen (die Anleihen im Depot fallen), die Aktien (stark) fallen, der Geldwert fallen (Vertrauenskrise, Flucht in Real Assets). Das kann dann auch mal ein paar Jahre unruhige See bedeuten, bis sich die Wogen wieder glaetten (sich ein neues Gleichgewicht einspielt).

      Ein Argument fuer Anleihen/Cash im Depot kann mE nur bedingt der Blick in die Vergangenheit sein (v.a. nicht nur eine „besondere“ Zeit der Zinssenkungen auf Null, wie bei deinem Staatsfonds-Vergleich). Gleiches gilt fuer Gold, Immobilien oder generell (zu grosses?) Vertrauen in die Zentralbanken.

      Viel wichtiger fuer eine gute Altersvorsorge/Entnahmestrategie in der Zukunft, sind die Szenarien fuer die Zukunft unter Beruecksichtigung der eigenen Situation in einem Korridor abzustecken?
      Da kann dann alles von viel Anleihen bis null Anleihen dabei sein.

      LG Joerg

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