FinaMetrica ist ein sehr mächtiges Instrument, um auf Basis der individuellen Risikobereitschaft ein optimales Portfolio zu entwickeln.
Im ersten Teil habe ich anhand der Metapher Skifahren erläutert, wie sich die Risikobereitschaft und die Risikowahrnehmung auf unsere Entscheidungen und Empfindungen auswirken können. Im zweiten Teil erläutere ich konkret, welche Phasen bei FinaMetrica durchlaufen werden.
Was ist FinaMetrica?
Bei FinaMetrica handelt es sich um einen psychometrischen Test. Ziel ist es, die persönliche finanzielle Risikobereitschaft objektiv zu messen. Es basiert auf wissenschaftlich anerkannten Methoden.
Seit 1998 wurden mehr als eine Million Fragebögen in über 20 Ländern ausgefüllt. Seit 2020 gehört FinaMetrica zu Morningstar. (Quelle)
Der Fragebogen wird vom Kunden online ausgefüllt und besteht aus diesen 25 Multiple-Choice Fragen.
Phase 1: Ausfüllen des Fragebogens
Zum Ausfüllen des Fragebogens wird vom Finanzcoach dein Profil in FinaMetrica angelegt. Du bekommst daraufhin eine Mail mit einem Link zum Online-Fragebogen.
Nach dem Ausfüllen des Fragebogens bekommst du das Ergebnis direkt angezeigt und kannst es auf deinem Rechner speichern. Dein Finanzcoach erhält ebenfalls das Ergebnis.
Wie ein solcher Bericht aussieht, kannst du dir hier anschauen. Es handelt sich in diesem Beispiel um einen konsolidierten Bericht eines Paares. Konsolidierte Berichte sind immer dann von Vorteil, wenn Finanzentscheidungen nicht allein, sondern gemeinsam getroffen werden sollen.
Phase 2: Auswertungsgespräch mit dem Finanzcoach
Das Ergebnis enthält bereits die Informationen in welcher der sieben Risikogruppen du dich befindest. Du hast also bereits mit dem Bericht eine objektive Einschätzung deiner Risikobereitschaft und wärst damit auch bereits imstande dein optimales Portfolio zu wählen.
Der Bericht enthält aber noch eine Reihe weiterer Information, die auf den ersten Blick nicht offensichtlich sind. So können Abweichungen von Antworten aus der ermittelten Gruppe einen Hinweis auf persönliche Gegebenheiten sein, die nicht typisch für die Gruppe sind.
Übertragen wir das Beispiel wieder auf unsere Skipiste. Es kann z.B. herauskommen, dass du eine schnelle Geschwindigkeit erreichen möchtest, dir aber eine rote Piste gleichzeitig zu steil ist.
Auch können bestimmte Antworten einen Hinweis darauf geben, dass sich die aktuelle Risikowahrnehmung von der recht konstanten persönlichen Risikobereitschaft unterscheidet.
Der Finanzcoach geht im Auswertungsgespräch auf den Bericht und den möglichen Abweichungen ein und ermittelt gemeinsam mit dem Kunden die passende Portfolioaufteilung.
In einigen Fällen kann es dazu kommen, dass Abweichungen nicht unmittelbar zu erklären sind. In diesem Fall könnten Unsicherheiten oder Blockaden bei den Themen Geld oder Risiko eine Ursache sein. In diesem Fall besteht die Möglichkeit mit speziellen Coaching-Sitzungen diese Blockaden zu identifizieren und zu lösen. Siehe dazu auch meinen Beitrag: Der Unterschied zwischen Finanzcoach und Finanzberater
Sobald die passende Portfolioaufteilung ermittelt wurde, wird mit dem Kunden anhand der historischen Entwicklung konkret erläutert welche Ergebnisse realistisch sind. Um ein Gefühl für das Risiko zu bekommen, wird aufgezeigt wie lange Phasen der Wertminderung mit anschließender Erholung in der Vergangenheit gedauert haben.
Nachdem alle Abweichungen aufgedeckt und besprochen wurden, wird gemeinsam die Aufteilung vom Wachstums-Anteil und Defensiv-Anteil festgelegt. Durch die Auseinandersetzung mit den Abweichungen kann der Kunde damit eine bewusste Entscheidung für eine auf ihn zugeschnittene Portfolioaufteilung treffen.
Phase 3: Finanzplanung
Auf Basis der individuell ermittelten Portfolioaufteilung wird jetzt ein konkreter Finanzplan erstellt. Dabei wird eine ganzheitliche Sicht auf das Kundenportfolio erstellt. Neben Vermögenswerten wie Geldvermögen, Immobilien und Aktien werden auch Anwartschaften auf Renten und laufende Verträge wie z.B. Lebensversicherungen berücksichtigt.
Neben der durch FinaMetrica ermittelten Risikobereitschaft wird in dieser Phase zusätzlich der Risikobedarf und die Risikotragfähigkeit ermittelt.
Der Risikobedarf sagt dabei aus wie viel Risiko du gehen musst, damit du deine finanziellen Ziele erreichst. Übertragen auf die Skipiste: Wie schnell musst du fahren, um zu einer bestimmten Zeit im Tal zu sein.
Die Risikotragfähigkeit sagt aus, welches Risiko du gehen kannst, ohne in existentielle Schwierigkeiten zu kommen. Übertragen auf die Skipiste: Wie schnell kannst du fahren, ohne dass es zu einem heftigen Sturz kommt.
Häufig besteht zwischen Risikobereitschaft, Risikobedarf und Risikotragfähigkeit ein Konflikt. Wenn du die flache blaue Piste bevorzugst und in 10 Minuten im Tal sein möchtest und das nur erreichen kannst, indem du die steile schwarze Piste fährst, dann stehst du vor einem Dilemma. Das Ziel der Finanzplanung ist es jetzt, gemeinsam mit dem Kunden eine nachhaltige Strategie zu erstellen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Dabei werden alle drei Risikoaspekte berücksichtigt.
In meinem Beitrag „Passives Risikomanagement“ habe ich die drei Faktoren Risikotragfähigkeit, Risikobedarf und Risikotoleranz (entspricht der Risikobereitschaft) näher beschrieben und in Verbindung gebracht.
Bestimme deine Risikobereitschaft und deine optimale Portfolioaufteilung mit FinaMetrica
Mit FinaMetrica kann jeder seine Risikobereitschaft objektiv bestimmen und eine Empfehlung für eine optimal auf die persönlichen Bedürfnisse ausgelegte Portfolioaufteilung erhalten.
FinaMetrica wird von ausgewählten Finanzberatern oder Finanzcoaches angeboten.
Ich bin lizensierter FinaMetrica Berater und kann gemeinsam mit dir deine Risikobereitschaft und deine optimale Portfolioaufteilung bestimmen.
Mein Angebot: Für 119 € inkl. Mwst erhältst du einen individuellen FinaMetrica-Report (Muster) und ein Gespräch mit mir zur Analyse des Berichts. Alle Ergebnisse werden in einem individuellen Bericht noch einmal zusammengefasst.
Bei Interesse schreibe mit einer kurzen Mail mit dem Betreff „FinaMetrica“ an finametrica@finwohl.de.
Für die dritte Phase kann ich dir im Anschluss bei Bedarf gerne ein individuelles Angebot erstellen.
Beitragsbild Joshua Earle auf Unsplash
Weitere Infos zum Thema
Teil 1 des Beitrags: Mit FinaMetrica ermittelst du deine Risikobereitschaft und dein optimales Portfolio
Mein Beitrag: Der Unterschied zwischen Finanzcoach und Finanzberater
Offizielle Seite: FinaMetrica (Englisch)
FinaMetrica Deutschland: FCM Finanzcoaching (Deutsch)
Blog-Beitrag FCM Finanzcoaching: Risiko und Wahrnehmung – die unendliche Geschichte
Dr. Hartmut Walz: Ihr Geld und das Risiko – Zusammenspiel von Intuition, Ratio und Emotionen
Buchempfehlungen*
Mein Name ist Andree de Boer. Seit mehr als 20 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema Finanzen. In meinem Blog berichte ich über meine Erfahrungen.
Dabei ist mir über die Zeit aufgefallen, dass der Schlüssel zum Erfolg bei Geld und Finanzen nicht primär in irgendwelchen Finanzprodukten liegt.
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Ein Gedanke zu „Mit FinaMetrica von Morningstar optimale Finanzentscheidungen treffen (Teil 2)“
Vielen Dank für den interessanter Artikel! Sehr cooler Blog.