Seit 2 Jahren blogge ich jetzt zum Thema Finanzen. Jede Woche gibt es mindestens einen neuen Beitrag. Dieser ist der 113. Beitrag. Bloggen ist kein Zuckerschlecken, es gibt Aufs und Abs, Zustimmung und Ablehnung, Zweifel und Hoffnung, steile Lernkurven und flache Strecken des Fortschritts.
Brauchte es noch einen weiteren Finanzblog? Eigentlich war schon alles zum Thema passive und prognosefreie Anlagestrategie und ETFs gesagt, nur eben noch nicht von jedem. Deshalb startete auch ich mit einem Finanzblog. Einfach so, ohne groß zu überlegen. Einfach weil ich Bock darauf hatte.
Als ich am 7. Juli 2019 meinen ersten Beitrag „Warum ich mich um meine Finanzen kümmern sollte“ veröffentlichte, lehnte ich mich zurück und wartete, dass die finanzinteressierten Leser mir die Bude einrennen. Doch es passierte … Nichts!
OK, kein Problem! Ein bisschen SEO und Google einen Tipp geben, dass es mich gibt. Schon wird der Strom der Leser nicht mehr versiegen. Wieder: Nichts.
Gut, ich hatte etwas zu sagen und kein Schwein hört zu. Dies hielt mich aber nicht davon ab, seit Februar 2020 regelmäßig zu bloggen.
Wer hält länger durch: Corona oder mein Blog
Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Start der Corona-Pandemie im Februar 2020 und den Start der regelmäßigen Blogbeiträge auf meinem Blog.
Im Februar 2020 hatte ich meinen letzten Tag bei meinem früheren Arbeitgeber und ich verfolgte schon seit längerem das Ziel in einem ganz anderen Bereich Fuß zu fassen: Ich wollte nichts weniger als das Thema Finanzen revolutionieren.
Wie genau das geschehen sollte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Eines wusste ich aber: Der Privatanleger hat bei der klassischen Finanzberatung meist das Nachsehen und wird ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Wie eine Alternative aussehen kann, sollte sich erst später stärker abzeichnen und einen großen Anteil hat dabei meine Ausbildung zum FCM Finanzcoach bei Monika Müller. Dazu aber später mehr.
Am 25. Februar 2020, also heute vor 2 Jahren, startete ich mit meinem Artikel „Wie meine Kinder mit 100€ für die ersten 18 Lebensjahre 1000 € Rente bekommen werden“ meine regelmäßigen Beiträge.
Dieser Zeitpunkt war zufällig auch der Beginn als Corona in unser Alltagsleben trat. Eine Whatsapp-Nachricht vom Kollegen am 24. Februar 2020 dokumentiert den zeitlichen Zusammenhang: „Kaum bleibst du zuhause stürzt die Börse ab“. Mal schauen was länger hält: Die Einschränkungen des Virus auf unseren Alltag oder dieser Blog…
Warum Prognosefreiheit sinnvoll ist
Ich bin Anhänger der prognosefreien Anlagestrategie. Eine Strategie, die komplett ohne zukünftige Prognosen funktioniert. Warum das eine gute Idee ist, zeigt eine meiner wenigen Prognosen, zu denen ich mich habe hinreißen lassen. So prognostizierte ich in meinem Beitrag „Warum ich auch in der Corona-Krise in den weltweiten Aktienmarkt investiert bleibe“ vom 12. März 2020 folgendes:
„Wird uns Corona aber auch noch in einem Jahr oder in vielleicht fünf Jahren mit den Auswirkungen beschäftigen? Ich glaube nein. Und falls doch, ist dann die Börse mein größtes Problem?“
Tja, klassische Fehleinschätzung. Auch nach zwei Jahren beschäftigt uns die Auswirkung sehr wohl noch. Trotzdem haben wir uns mehr oder weniger damit arrangiert. Und die Börse? Auch die Wirtschaft hat sich den Umständen angepasst.
Das ist der Kern der prognosefreien Anlagestrategie. Es kommt meistens anders als man denkt und man profitiert trotzdem von dem was dann kommt.
Mach deinen Blog bekannt, damit ihn überhaupt jemand liest
Nach den ersten Beiträgen habe ich gemerkt, dass Google mir zu diesem Zeitpunkt noch eine recht übersichtliche Leserschaft beschert. Da ich selbst als eine Informationsquelle häufig die Finanzblogroll nutzte, entschied ich mich Felix von Finanzblogroll anzuschreiben, damit mein Blog auch dort gelistet wird.
Mein erster gelisteter Beitrag war „Wie das Renditedreieck bei der Erreichung der Investitionsziele helfen kann“ am 21. April 2020. Die Listung bescherte mir dann tatsächlich deutlich mehr Leser. Unter anderem auch Jörg, mein bis dato treuesten Kommentator, der dann auch gleich den ersten Kommentar schrieb und daraufhin noch einige folgen ließ.
Der Ritterschlag: Bei Google im Feed landen
Am 18. November 2021 saß ich morgens in einem Zug Richtung Nürnberg. Am Tag zuvor hatte ich meinen Beitrag „1 Welt-ETF reicht: Jeder weitere ETF ist eine Wette und kann sogar die Streuung reduzieren“ veröffentlicht.
Ich bekam die Mitteilung, dass es eine ungewöhnlich hohe Zahl von Aufrufern für meinen kürzlich veröffentlichten Artikel gab. Zuerst konnte ich die Aufrufer gar nicht zuordnen, da die Quelle mit einer kryptischen Bezeichnung wie „Wordpress Android“ angezeigt wurde. Irgendwann erschien der Artikel in meinem eigenen Google Feed.
Ein Ritterschlag! Mein Artikel wurde von Google als relevant ausgewählt und im Feed gelistet. Die Listung bescherte mir fast 10.000 Zugriffe.
Die Revolution der Finanzberatung: Finanzcoaching statt Finanzberatung
Am 25. Februar 2021 startete meine Ausbildung zum FCM Finanzcoach. Mir war klar, dass ich keine klassische Finanzberatung anstrebte, da ganz offensichtlich Interessenkonflikte bestanden, die meistens zum Nachteil der Kunden wirkten.
Monika Müller bietet mit FCM Finanzcoaching eine echte Alternative an. Statt den Fokus auf den Produktverkauf zu legen, was in der klassischen Finanzberatung immer das Ziel ist, geht es beim Finanzcoaching darum, den Ratsuchenden dabei zu unterstützen gute Finanzentscheidungen zu treffen.
Was ist hier der Unterschied? Stellen wir uns vor jemand erbt eine Immobilie. Der Erbe steht vor der Entscheidung was mit der Immobilie geschehen soll. Er tut sich schwer damit, die Immobilie zu verkaufen, da die Eltern sehr viel Herzblut in die Immobilie gelegt haben.
Bei einer klassischen Finanzberatung hat der Berater meist das Interesse, dass die Immobilie verkauft wird, damit der Verkaufserlös in provisionsbasierte Produkte fliest.
Beim Finanzcoaching geht es darum, dem Erben dabei zu helfen, die für ihn richtige Entscheidung zu treffen. Da Finanzcoaching komplett ergebnisoffen ist, kann es sein, dass die beste Entscheidung des Erben ist, die Immobilie nicht zu verkaufen. Der Coach hat, anders als bei der klassischen Finanzberatung, auch nicht das Interesse an einen Immobilienverkauf und hat damit keinen Interessenkonflikt.
Monika Müller ist Vorreiterin mit einem sehr innovativen Konzept, das meiner Meinung nach die Zukunft in der Finanzberatung darstellen wird. Durch die Transparenz des Internets wird immer mehr Menschen klar, dass die klassische Finanzberatung vor allem der Finanzindustrie nützt. Finanzcoaching stellt hingegen den Kunden in den Mittelpunkt.
Doch aufgepasst! Finanzcoaching ist kein geschützter Begriff. Nicht überall, wo Finanzcoaching draufsteht, ist auch Finanzcoaching drin. Auch wenn die Werbung mit einem beliebten Trainer es suggeriert: Oft wird nicht gecoacht, sondern doch wieder nur verkauft!
Karl Ranseier ist tot – Satire darf alles
Als junger Spund liebte ich die Comedy Sendung RTL-Samstagnacht. Dort wurde im Rahmen der Samstag-Nacht-News Karl Ranseier immer und immer wieder in einer Trauerrede gewürdigt.
Am 17. April 2021 veröffentlichte ich in Anlehnung meiner Jungendsendung den Beitrag „Karl Ranseier ist tot! Dirk Müller Premium Fonds löst Absicherung, Märkte in Panik!“, in dem ich mit einem Augenzwinkern auf den Dirk Müller Premium Fonds eingehe. Der Artikel hatte hohe Aufrufzahlen, wohl auch nicht zuletzt wegen dem reißerischen Titel.
Für mich die Möglichkeit mit satirischen Beiträgen das ein oder andere Thema zu adressieren. Mein letzter Karl Ranseier Artikel liegt schon etwas zurück und es wird mal wieder Zeit. Wer Themenvorschläge hat, ob satirisch oder nicht, kann diese gerne in den Kommentaren posten.
Mein Weg zum offiziellen Finanzanlagenfachmann
Habe ich eigentlich das notwendige Finanzwissen? Immerhin komme ich ja gar nicht aus der Finanzbranche. Ich wage hier zu behaupten, dass ich wertvolleres Wissen habe als die meisten Anlageberater aus der klassischen Anlageberatung. Warum? Weil ich das System von außen betrachte und mein Fokus nicht auf dem Vertrieb von Produkten liegt.
Meine Blogbeiträge sollten hier einen ersten Eindruck geben. Doch natürlich kann ich viel Schreiben und die, die sich nicht tagtäglich mit dem Thema Finanzen auseinandersetzen, werden nicht immer die Richtigkeit meiner Ausführungen einschätzen können. Zumal es auch nicht immer eine Eindeutigkeit bei der Richtigkeit gibt.
Daher entschied ich mich, die Prüfung zum Finanzanlagefachmann abzulegen. Am 24. Juni 2021 konnte ich Vollzug melden und damit die formale Bestätigung meines Wissens dokumentieren. Yeah!
In meinem Beitrag „Meine Erfahrung mit der Prüfung zum Finanzanlagenfachmann“ habe ich meine Erfahrung dokumentiert.
Bloggen ist wie Geldanlage: Geduld, Schwankungen und Langatmigkeit sind entscheidend
Meine Bloggererfahrung ist wie eine langfristige Geldanlage. Es braucht Zeit, es gibt immer wieder Rückschläge, aber der Trend ist positiv.
Im Juli 2021 konnte ich zum ersten Mal nachhaltig über 10.000 Aufrufe und ca. 5.000 Besucher melden. Dies war das Ergebnis eines organischen, rein durch eigene Inhalte ermöglichten Wachstums.
Das ist mit Abstand die aufwändigste, aber auch nachhaltigste Form des Wachstums. Mittlerweile kommt der weit überwiegende Teil der Besucher über Suchmaschinen. Die Regelmäßigkeit meiner Beiträge und die Inhalte scheinen die Suchmaschinen zu belohnen.
Ich habe noch viel ungenutztes Potenzial meine Beiträge, etwa über soziale Netzwerke, einem breiteren Publikum verfügbar zu machen.
Doch bisher bin ich mit dem Wachstum und der Entwicklung insgesamt zufrieden.
Was bringt mir das Bloggen eigentlich?
Irgendwann kommt die Frage wie das Bloggen monetarisiert werden kann. Es gibt verschiedene Wege über das Bloggen Geld zu verdienen. Sei es Affiliate-Marketing, Schaltung von Anzeigen, etc. Doch ich konnte nie warm werden mit dieser Art der Monetarisierung.
Ich bekomme wöchentlich Anfragen, um irgendwelche Krypto-Plattformen, Cannabis Investments und total sichere Anlagestrategien mit 20% Rendite zu promoten. Dankend abgelehnt.
Es besteht immer die Gefahr des Interessenskonflikts. Außerdem braucht man eine sehr große Leserschaft, damit das wirklich skaliert. Und das Thema passive Anlagestrategie reißt jetzt nicht gerade die Massen vom Hocker.
Ich sehe das Bloggen daher als Ergänzung. Zum einem macht es mir Spaß die Beiträge zu schreiben, zum anderem kommen darüber interessierte Leser, die meine Dienstleistung einer wirkungsvollen Portfoliozusammensetzung nach der prognosefreien Anlagestrategie, die Erstellung eines individuellen Finanzplans und das reine Finanzcoaching in Anspruch nehmen.
Zugegeben, Content-Marketing – also die Art des Marketings, die ich gewählt habe – ist eine sehr aufwändige Form, um Kunden für die Dienstleistung zu gewinnen. Es führt aber zu einem gesunden Wachstum und zu einem nachhaltigen Strom von Interessierten.
Es ist Zeit Danke zu sagen!
Mein erster Dank gilt meiner Frau Jannin. Sie liest und korrigiert immer tapfer meine Texte. Sie ist, anders als ich, kein Finanznerd und hatte am Anfang ihre liebe Mühe mit den Inhalten. Was ein ETF ist und was die prognosefreie Anlagestrategie bedeutet, hat sie aber mittlerweile verinnerlicht. Doch auch ich lerne und versuche mit Storytelling und Alltagssprache die Kost für sie und meine Leser etwas angenehmer zu gestalten.
Vielen Dank an Monika, Leonie, Malte, Markus, Andy, Christin und Volker für die spannenden Tage in Wiesbaden, die tollen Coachingsessions und der wertvolle Austausch vor, während und nach den Seminaren. Ich habe viel über die Rolle von Geld und Risiko in Coachingssituationen gelernt.
Dank an die Netzwerke wie Finanzblogroll, Finanzblog News, GeldZ oder Finanzfeed. Sie haben den Boden bereitet und sind immer noch treue Leserlieferanten.
Dank auch an Jörg und allen anderen Kommentatoren für den wertvollen Input. Die Beiträge leben von kritischen Kommentaren, anderen Perspektiven und Zusatzinformationen. Da darf es gerne noch mehr von geben.
Danke auch an die Finanzindustrie, die genug Stoff liefert, um das System tagtäglich zu hinterfragen. Wichtig ist mir, dass ich nicht die Menschen darin kritisiere, sondern das System.
Danke an Onkel Google, dass ich ab und zu mal in den Google Feed aufgenommen werde und du mir täglich Besucher auf die Webseite bringst. Ich mache auch keinen solchen Quatsch wie zum Beispiel Do-follow Links bezahlen lassen, versprochen!
Last but not least einen großen Dank an meine treuen Leser. Ich freue mich, wenn wieder ein Artikel dazu beitragen kann, zu helfen oder ein besseres Verständnis zu entwickeln. Die letzten zwei Jahre haben mir Spaß gemacht. Wenn ich jetzt jedes Jahr die Zahl der Aufrufe verdopple, dann bin ich in 10 Jahren bei über 100 Mio. Das ist doch mal ein Ziel. 😉
Mein Name ist Andree de Boer. Seit mehr als 20 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema Finanzen. In meinem Blog berichte ich über meine Erfahrungen.
Dabei ist mir über die Zeit aufgefallen, dass der Schlüssel zum Erfolg bei Geld und Finanzen nicht primär in irgendwelchen Finanzprodukten liegt.
Vielmehr sind es die eigene Einstellung und das Verhalten, die den Erfolg maßgeblich beeinflussen.
Deshalb konzentriere ich mich zunehmend auf das Thema Finanzcoaching, um Menschen in die Lage zu versetzen, produktunabhängig gute Finanzentscheidungen zu treffen.
Dazu habe ich eine professionelle Ausbildung zum FCM Finanzcoach absolviert.
Meine Dienstleistungen biete ich völlig produktunabhängig auf Honorarbasis an.
In meinem Blog berichte ich auch über eigene Erfahrungen mit konkreten Finanzprodukten. Dies stellt jedoch ausdrücklich keine individuelle Empfehlung dar.
Nimm mit mir Kontakt auf oder buche online ein kostenloses Erstgespräch. Wir finden heraus, wie ich Dir helfen kann.
5 Gedanken zu „Brauchte es denn noch einen Finanzblog? Meine Erfahrungen mit 2 Jahre Finanzbloggen“
Moin Andree,
kannst dich ja nicht selbst loben 😉
aber Qualitaet setzt sich meistens durch!
LG und viel Erfolg weiterhin
Joerg
Moin Joerg,
vielen Dank. 🙂
Gruß
Andree
HI Andree,
vielen dank für die Erwähnung und Glückwunsch zu 2 Jahre „durchhalten“ 🙂
Mach‘ weiter so!
Viele Grüße
Felix
Moin Felix,
gerne. Ebenfalls vielen Dank! 🙂
Gruß
Andree