Passives und prognosefreies Investieren: Zu Gast im Börsentalk vom Aktienprofi Thomas Vittner

Am 1. Februar war ich im Podcast „Börsentalk“ vom Aktienexperten und Profi-Trader Thomas Vittner zu Gast und durfte dort über meine passive und prognosefreie Anlagestrategie sprechen.

Die verschiedenen Auszüge des unterhaltsamen Gesprächs werde ich in diesem Beitrag vorstellen und auf die entsprechende Stelle verlinken. Passende Blogbeiträge von mir zum Thema werde ich ebenfalls verlinken.

Wer das vollständige Video sehen möchte startet ganz vorne.

(00:00): Die Begrüßung – Vom Labskaus und Wetter

Beim Einstieg ging es um das Wetter, Hamburg und Labskaus. Dazu wollte ich sagen, dass ich selbst noch nie Labskaus gegessen habe. Dazu kam ich aber gar nicht, weil wir gleich ins Thema einstiegen.

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(01:02): Wer bin ich und wenn ja wie viele?

Ich bin 4: Meine Frau, zwei Kinder und ich. Als Wahlhamburger habe ich mir das Ziel gesetzt pro Jahr die Strecke von Florenz nach Hamburg zu laufen. Das entspricht ca. 30 Marathons.

Neben IT bin ich auch an Finanzthemen interessiert. Nerdiger geht kaum noch…

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Passende Artikel: Meine (finanziellen) Ziele: 30 Marathons pro Jahr und eine überdurchschnittliche Rendite

(02:52): Wie bin ich zum Thema Finanzen gekommen?

Als mein erstes Taschengeld von 20 Mark auf dem Jungendkonto landeten, war ich plötzlich selbst verantwortlich für mein Geld. Ich zähle noch zur Generation Knax-Club.

Im Studium habe ich ein Haushaltsbuch geführt und nach dem Studium hat mir ein Finanzberater unfreiwillig den Trigger gegeben mich selbst mit dem Thema Finanzen auseinanderzusetzen. Hier habe ich verstanden, wie Provisionsberatung funktioniert und sich finanziert.

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(04:45): Unternehmensberater und Finanzen: Passt das?

Unternehmensberater, IT-Experte und Finanzen. Wie das zusammenpasst? Sehr gut sogar! Bei allen Themen spielen die Themen Logik und Emotionen eine wichtige Rolle. Der Mensch als emotionaler Faktor ist das was man nicht aus Büchern lernen kann.

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Passende Artikel: Mit künstlicher Intelligenz (KI) die Märkte vorhersagen – ein erfolgreicher Selbstversuch

(06:13): Seit wann mit dem Thema Geld und Geldanlage

Meine ersten Aktien handelte ich vor ca. 20 Jahren. Ich setzte die Strategie „Dogs of the Dow“ oder in meinem Fall „Dogs of the Dax“. Ich kaufte die 5 Aktien aus dem Dax mit der höchsten Dividendenrendite und hielt sie mindestens 1 Jahr und 1 Tag. Danach identifizierte ich wieder die 5 Aktien mit der höchsten Dividendenrendite und schichtete bei Bedarf um.

Irgendwann habe ich die passive und prognosefreie Strategie als die Strategie identifiziert, die den höchsten Kosten-/Nutzen-Effekt hat.

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(07:20): Warum bin ich Verfechter der passiven Anlagestrategie?

Man achte bei 8:53 auf die Reaktion von Thomas 😊, da ich in diesem Interview immer wieder auf Optionshandel eingegangen bin. Thomas hat am Ende des Interviews noch mal klargestellt, dass er Aktien Trader ist und nicht mit Optionen handelt.

Doch warum bin ich Verfechter der passiven Anlagestrategie? Ganz einfach: Es ist die Strategie mit dem höchsten Erwartungswert nach Kosten. Sie kann zwar durch aktives Handeln geschlagen werden, zwangsläufig und aus mathematischen Gründen nur von einer Minderheit. Die Mehrheit der Anleger wird beim aktiven Handeln leider verlieren…

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Hier sind einige Beiträge, bei denen ich auf das Thema detaillierter eingegangen bin:

Artikelserie: 1 Welt-ETF reicht: Mit dieser Strategie wirst du langfristig garantiert zu den Gewinnern gehören

Artikel: Der Erwartungswert für passives Anlegen in den weltweiten Aktienmarkt

Artikel: 1.000 € Vorsprung! Erster Etappensieg bei meiner Wette mit einem professionellen Fondsmanager

Artikel: Meine Empfehlung: Das minimal funktionsfähige Portfolio mit Vanguard ETFs realisieren

Artikel: Warum steigen Aktien langfristig um 7%?

Artikel: Wie du mit dem Vanguard FTSE All-World und dem erfolgreichsten Fondsmanager aller Zeiten 99,9% der aktiven Konkurrenz schlägst

Artikel: Ausgewählte Vermögensverwalter im Test – mein Ergebnis für die Anlagesumme von 4 Mio Euro

(10:34): Privatanleger hat Vorteile gegenüber institutionellem Anleger

Die Regulierung und kurzfristiger Erfolgsdruck zwingen den institutionellen Anleger ein aktives Risikomanagement zu betreiben. Dieses aktive Risikomanagement zwingt sie regelmäßig dazu ihr Portfolio den herrschenden Marktgegebenheiten anzupassen.

Diese Rahmenbedingungen haben Privatanleger nicht. Der Privatanleger kann Buy & Hold praktizieren ohne dass die Bafin oder andere Faktoren Einfluss darauf nehmen.

Mein Beitrag „Scalable Capital: Warum der größte RoboAdvisor Deutschlands im März so schlecht abschnitt und was das für die Zukunft bedeutet“ erläutert das anhand des Risikomanagement-Ansatzes „Value at Risk“.

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Passender Artikel: Passives Risikomanagement: Nutze deinen Vorteil als Privatanleger

(12:15): Drawdown bei Buy & Hold -> Wie gehe ich damit um?

So sicher wie es in Hamburg mindestens einmal im Jahr regnet, so sicher werden auch die Kurse alle paar Jahre einbrechen. Wenn ich eine langfristige Anlagestrategie wähle, dann muss ich auch damit umgehen können, mal nass zu werden.

Ich könnte jetzt tagtäglich die Wettervorhersage studieren und ständig einen Regenschirm mit mir tragen. Leider ist die Wettervorhersage an der Börse deutlich schlechter und die Kosten für einen Regenschirm sind, vor allem während die Sonne scheint, viel zu hoch.

Nein, man muss lernen auch mal nass zu werden. Beim ersten Mal ist es noch sehr unangenehm, doch man gewöhnt sich immer besser daran.

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(15:48): Kaufe ich nach, wenn die Börse unten ist?

Rein von der Statistik existiert der Vorteil eines Cost Average Effekts nicht. Gerd Kommer hat das in seinem Beitrag „Die Legende vom Cost Averaging Effekt“ sehr gut beschrieben.

Doch für die emotionale Komponente ist Cost Average perfekt. Es ist nicht rational eine unterschiedliche Strategie bei einer Investition von 100.000 € und 10 Mio zu wählen. Emotional ist das aber sehr wohl sinnvoll.

Im Normalfall investiere ich immer sofort, sobald Geld zur Verfügung steht. Bei 10 Mio Euro würde ich aber aus rein emotionalen Gründen in mehreren Schritten investieren. Schon allein, weil ich keinen Ärger mit meiner besseren Hälfte riskieren möchte…

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(17:42): Meine Anlagestrategie

Ich habe noch nie einen ETF verkauft. Diese Aussage hat Thomas dann doch verblüfft. Da wird wieder deutlich, wie weit unsere Strategien auseinanderliegen.

Es ist aber so, sobald freies Geld da ist, packe ich das alles in einen einzigen ETF. Das ist doch nicht genug diversifiziert. Doch, ist es! Jeder weitere ETF kann sogar die Diversifikation reduzieren.

Ich kaufe einfach den ganzen Korb mit nahezu allen Aktien und investiere damit in die Weltwirtschaft. Ich bin Eigentümer von den besten Unternehmen dieser Welt und auch die neuen noch unbekannten Unternehmen in 10 oder 20 Jahren werden automatisch in meinem Portfolio landen.

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(21:16): Schaue ich auf die Börse?

Ich schaue nicht aktiv auf die Börse. Da mich aber Finanzthemen interessieren, bekomme ich natürlich mit, wenn die Börsen schwanken. Dann nämlich, wenn plötzlich die Crash-Gurus wieder Hochkonjunktur haben.

Für meine Anlagestrategie sind Turbulenzen an den Börsen aber völlig egal.

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(22:54): Was halte ich von anderen Anlageklassen?

Ich interessiere mich sehr wohl für andere Anlageklassen. Ich habe mich teilweise intensiv mit Themen wie Bitcoin, P2P, etc. auseinandergesetzt.

Genau aus diesem Grund investiere ich nicht in andere Anlageklassen. Ich investiere in den Anlageklassen bei denen die Wertschöpfung direkt passiert. Das sind Aktien und Anleihen.

Ich habe mich auch zwangsläufig intensiv mit dem Thema Immobilien auseinandergesetzt und in mehreren Artikeln meine Erfahrungen dokumentiert:

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(26:26): Mein Angebot für meine Kunden

Wer bei mir den heißen Aktientipp und die Überrendite sucht, ist bei mir falsch. Wer aber langfristig nach Kosten besser abschneiden will als 95% der Markteilnehmer ist bei mir richtig.

Ich kombiniere eine wirksame wissenschaftliche Anlagestrategie mit persönlichem Coaching. Dabei vermittle ich Wissen und gehe auch auf die emotionalen Fragestellungen beim Kunden ein.

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(30:54): Wer sind deine Kunden? Wie kommst du zu den Kunden?

Meine Kunden sind meist unzufrieden mit der klassischen Finanzberatung und möchten Alternativen ausprobieren. Sie kommen mit einem spezifischen Thema zu mir, um mein Vorgehen kennenzulernen.

Die Kunden sind meist Akademiker mit einem bestehenden Vermögen oder einem überdurchschnittlichen Einkommen.

Viele Kunden kommen online z.B. über meine Blogbeiträge zu mir. Auch lebe ich von Weiterempfehlungen von zufriedenen Kunden.

Schau dir mein Angebot an.

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Passender Artikel: Abenteuerreise mit deinen Finanzen: „Ich hätte nie gedacht, dass Finanzberatung so ein Spaß machen kann“

(32:14): Geld ausgeben vs. sparen

Ich lebe nach dem Motto: Jetzt leben, aber auch an morgen denken. Ich bin kein Frugalist, der eine maximale Sparrate und ein minimalistischen Lebensstil anstrebt. Ich versuche eine Balance zu finden, die mir einen kontinuierlichen Lebensstil ermöglicht.

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Passender Artikel: Die Lebensstil-Inflation und der Einfluss auf die Rentenlücke

(34:54): Tipps zum Thema passive Anlagestrategie

Ich bin großer Fan von Youtube-Videos. Hier folge ich serösen Experten, schaue mir aber auch die Entwicklungen außerhalb meiner Filter-Bubble an.

Als Standardwerk für das Verständnis von guter Geldanlage empfehle ich „Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs“ von Gerd Kommer. Das Buch geht sehr ausführlich auf die Funktionsweise von ETFs ein, ist aber nicht leicht zu lesen.

Für die etwas einfachere Kost empfehle ich das interessensfreie Verbrauchermagazin Finanztest mit ihren Sonderheften zum Thema ETFs und Geldanlage.

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Meine Quellen, Inspirationen und Verbindungen

(37:50): Abschluss

Der Abschluss mit der Frage, ob ich noch Fragen habe. Ja, zum Beispiel zum Thema „Aktien-Trading“.

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(38:50): Aktien Trading

Zu guter Letzt sprechen wir noch etwas über das Thema Aktien-Trading. In diesem kurzen Abschnitt bleibt die Feststellung, dass Aktien-Trading Arbeit bedeutet und die Emotionen noch besser kontrolliert werden müssen.

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Fazit

Thomas hat mir seine Plattform angeboten, um über meine Anlagestrategie zu erzählen. Es war ein sehr lockeres Gespräch und ich hatte viel Raum, um auf meine Themen einzugehen. Im Gegenzug konnte sich Thomas mit seinem Gastbeitrag „Aktien Trading – Wie Timing wirklich funktioniert“ in meinem Blog präsentieren.

Ein schöner Blick über den Tellerrand.

Mein Name ist Andree de Boer. Seit mehr als 20 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema Finanzen. In meinem Blog berichte ich über meine Erfahrungen.


Dabei ist mir über die Zeit aufgefallen, dass der Schlüssel zum Erfolg bei Geld und Finanzen nicht primär in irgendwelchen Finanzprodukten liegt.

Vielmehr sind es die eigene Einstellung und das Verhalten, die den Erfolg maßgeblich beeinflussen.

Deshalb konzentriere ich mich zunehmend auf das Thema Finanzcoaching, um Menschen in die Lage zu versetzen, produktunabhängig gute Finanzentscheidungen zu treffen.

Dazu habe ich eine professionelle Ausbildung zum FCM Finanzcoach absolviert.

Meine Dienstleistungen biete ich völlig produktunabhängig auf Honorarbasis an.

In meinem Blog berichte ich auch über eigene Erfahrungen mit konkreten Finanzprodukten. Dies stellt jedoch ausdrücklich keine individuelle Empfehlung dar.

Nimm mit mir Kontakt auf oder buche online ein kostenloses Erstgespräch. Wir finden heraus, wie ich Dir helfen kann.

3 Gedanken zu „Passives und prognosefreies Investieren: Zu Gast im Börsentalk vom Aktienprofi Thomas Vittner

  1. Hallo Andree
    gutes Interview (bisschen viel Hall vielleicht) und vor allem sehr ausführliche Shownotes – Respekt da kann ich mir noch eine Scheibe bei dir abschneiden 🙂
    Ich selbst investiere überwiegend mein Vermögen in ETFs quasi mein Basisinvestment kann aber von anderem nicht die Finger lassen – macht Spass und manchmal lohnt es sich auch 😉
    grüße
    Thomas

    1. Moin Thomas,

      danke für dein Feedback. Ja, es spricht auch überhaupt nichts dagegen andere Anlageklassen oder Strategien zu verfolgen. Hauptsache man ist sich bewusst, dass es keine Anlageklasse gibt, bei der man ohne Arbeit und/oder erhöhtes Risiko überdurchschnittliche Renditen machen kann.

      Gruß
      Andree

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