1.000 € Vorsprung! Erster Etappensieg bei meiner Wette mit einem professionellen Fondsmanager

Seit rund 9 Monaten läuft meine Wette mit dem Finanzprofi und Fondsmanager Hans-Jürgen Brandt. Bei seiner Analyse über die aktuelle Lage am Finanzmarkt, kam er auch auf die Wette „Passiv gegen Aktiv“ zu sprechen und musste einräumen, dass mein prognosefreies Portfolio klar in Führung liegt.

Yeah! Ein erster Etappensieg! Bei einer Anfangsinvestition von 10.000 € liege ich mit einem aktuellen Wert von ca. 11.750 € rund 1.000 € vor dem Finanzprofi. Die Wette habe ich vor gut 9 Monaten in meinem Blogbeitrag „Passiv gegen Aktiv: Meine Wette mit einem Finanzprofi (500 € für einen guten Zweck)“ dokumentiert.

Meine sorgfältig ausgewählten 3.621 Aktien haben das Portfolio von Hans-Jürgen bisher klar hinter sich lassen können.

Portfoliovergleich (Stand 4.10.2021). Mein prognosefreier Welt-ETF liegt bei 11.714,44 €. Das prognosebehaftete Portfolio von Hans-Jürgen liegt bei 10.613,61 €

Infobox Hans-Jürgen Brandt

Hans-Jürgen Brandt ist – wie ich – Mitglied im Alster Business Club. Er ist Leiter des Hotspot Finance wo wir uns regelmäßig über die Themen Wirtschaft, Börse und die Kapitalmärkte austauschen. Hans-Jürgen ist Geschäftsführer der HJB Consulting und in zahlreichen weiteren Bereichen aktiv. Er verfügt u.a. über eine eigene Zulassung bei der BaFin. Seit 2018 ist er als Geschäftsführer „German-Sustainables Gesellschaft für erneuerbare Energiesystem mbH“ tätig.

Die verdammte Tracking Difference

Doch schauen wir uns das Portfolio von Hans-Jürgen einmal genauer an. Das Portfolio hat die Schwellenländer und ganz besonders China hoch gewichtet. Das war für die letzten 9 Monate nicht der 6er im Lotto.

Doch Hans-Jürgen beklagt noch ein weiteres Problem: Die Tracking Difference!

Tracking Difference? Was ist das denn?

Dafür bemühen wir einmal die Definition der Experten in diesem Bereich, nämlich trackingdifferences.com:

„Wie teuer ist ein ETF? Vergessen Sie die auf Finanzportalen und in ETF-Vergleichen oft verwendete „Total Expense Ratio“ (TER). Entscheidend für Ihre Rendite ist, wie stark ein ETF von der jeweiligen Indexentwicklung abweicht. Diese Abweichung wird „Tracking Difference“ genannt. Je kleiner diese Differenz ist, desto besser. Es gibt sogar negative Tracking Differences, in diesem Fall schlägt“ der ETF seinen Index.“

Quelle: https://www.trackingdifferences.com/

OK, schauen wir uns einmal die Tracking Difference aus Hans-Jürgens Portfolio an und vergleichen diese mit meinem Vanguard FTSE All-World

Vergleich der Tracking Differences (Quelle: trackingdifferences.com)

Potz Blitz! Der Vanguard (3. Zeile) schafft es brav seinem Index zu folgen. Eine Tracking Difference von 0 (drittletzte Spalte) lässt das Anlegerherz höherschlagen. Vanguard hat es die letzten Jahre beim All-World immer geschafft sehr nahe am Index zu bleiben.

Die Jungs von Lyxor und Amundi haben ihre ETFs anscheinend nicht so im Griff. Hier liegt die Tracking Difference deutlich im positiven Bereich, was für die Performance leider negativ ist.

Auch wenn zwei von Hans-Jürgens ETFs ihren entsprechenden Index sogar schlagen können, sind die meisten hinter ihrem Index.

Neben der „falschen“ Prognose Schwellenländer und China, schleppt Hans-Jürgen also auch noch ETFs mit einer relativ großen Tracking-Difference in seinem Portfolio mit.

Im Vortrag hat Hans-Jürgen angekündigt den „Fondsmanagern“ auf die Finger zu hauen. Mal schauen, ob es wirkt. 😊

Analysiert du noch oder lebst du schon

Anders als die Analyse von Hans-Jürgen fällt meine Analyse der Aktienmärkte doch spartanisch aus: „Die Märkte machen was sie wollen und ich profitiere langfristig von den Erträgen der Weltwirtschaft.“ Dieses Statement hat was von „Täglich grüßt das Murmeltier“. Von meiner Seite kann ich aber nicht viel mehr dazu sagen.

Prognosefreies Anlegen ist einfach wunderbar. Es braucht keine Analyse der Vergangenheit und schon gar keine Prognose der Zukunft. Es braucht nur das Vertrauen, dass langfristig die weltweiten Unternehmen auch zukünftig Gewinne machen werden. Punkt.

Was mache ich jetzt mit der freigewordenen Zeit, in der ich nicht analysieren muss?

Fazit

Zugegeben, dass die Schwellenländer in den letzten 9 Monaten weniger zur Rendite der Weltwirtschaft beigetragen haben, war pures Glück. Es hätte auch anders laufen können.

Trotzdem hat mein Portfolio schon von der Grundstruktur einen Vorteil, da meine Tracking Difference deutlich günstiger ist als bei der Auswahl von Hans-Jürgen.

Ich versuche Hans-Jürgen darüber hinaus zu animieren doch zu handeln – also sein Portfolio entsprechend seinen neuesten Erkenntnissen umzuschichten. Das erzeugt Kosten und erhöht meine Chancen zusätzlich.

Ich bleibe die gesamten 5 Jahre bei meinem Vanguard FTSE All-World und freue mich auf die nächste Etappe, in der ich weiter im Windschatten der Weltwirtschaft mitlaufen werde.

Wenn du meine Strategie selbst in unter 1 Stunde umsetzen möchtest, dann kann ich dir meinen Beitrag „1-Welt-ETF reicht: So setzt du die Strategie in maximal 4 Schritten in weniger als 1 Stunde um“ empfehlen.

Weitere Informationen zum Thema

Hier das vollständige Video: ABC Finance Hans-Jürgen Brandt „Paradigmenwechsel? – Was kommt nach der Pandemie
Bei 39:10 kommt Hans-Jürgen auf unsere Wette zu sprechen: Wette Hans-Jürgen gegen Andree

Mein Name ist Andree de Boer. Seit mehr als 20 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema Finanzen. In meinem Blog berichte ich über meine Erfahrungen.


Dabei ist mir über die Zeit aufgefallen, dass der Schlüssel zum Erfolg bei Geld und Finanzen nicht primär in irgendwelchen Finanzprodukten liegt.

Vielmehr sind es die eigene Einstellung und das Verhalten, die den Erfolg maßgeblich beeinflussen.

Deshalb konzentriere ich mich zunehmend auf das Thema Finanzcoaching, um Menschen in die Lage zu versetzen, produktunabhängig gute Finanzentscheidungen zu treffen.

Dazu habe ich eine professionelle Ausbildung zum FCM Finanzcoach absolviert.

Meine Dienstleistungen biete ich völlig produktunabhängig auf Honorarbasis an.

In meinem Blog berichte ich auch über eigene Erfahrungen mit konkreten Finanzprodukten. Dies stellt jedoch ausdrücklich keine individuelle Empfehlung dar.

Nimm mit mir Kontakt auf oder buche online ein kostenloses Erstgespräch. Wir finden heraus, wie ich Dir helfen kann.

3 Gedanken zu „1.000 € Vorsprung! Erster Etappensieg bei meiner Wette mit einem professionellen Fondsmanager

  1. Danke, Andree, freuen wir uns gemeinsam an dem (momentanen) „Erfolg“ des Market-Cap-Ansatzes 🙂

    Es ist richtig, dass die portfolio-gewichtete TD von Hans-Juergen hoeher ist.
    Hab’s jetzt nicht berechnet, aber mehr als 0,5-0,6% macht das nicht aus? D.h. nur 50-60€ p.a. bei der Depotgroesse.
    Das sind Peanuts verglichen mit der bestehenden Differenz (>1000€) der beiden Portfolios.
    Grund fuer die Minderperformance von H.-J. sind die ca. 60% Wette/Anteil an EM (vs. ca. 10% im Vang.All.World).

    Interessanter wuerde ich die Meinung von Hans-Juergen finden, wieso er glaubt, dass er mit 60% EM mittelfristig (auf die naechsten 5 Jahre) besser faehrt (reicht die niedrige Bewertung? Value Trap?)?
    Mit China-Immos kann das gerne 1-2 Jahre weiter schwelen? Bei verhaerteter Blockbildung USA/CN jahrelang (vgl laaange Minderperformance RUS)? Der EM-Faktor heisst nicht umsonst „political risk“.

    Wo Rauch ist, ist auch Feuer?!

    LG Joerg

    PS an H.-J.: vielleicht holst du das mit (kurzfristigen) anderen Wetten wieder auf (Krypto-ETFs? Inn-ETFs? Short-ETFs?). Was meinst Du?

  2. Moin Jörg,

    stimmt, der größte Faktor ist die Wette. Langfristig wird sich eine Wette aber statistisch ausgleichen. Zumindest, wenn alle Wetten betrachtet werden. 🙂 Dann bleiben die strukturellen Unterschiede übrig. Das sind dann die Kosten und eben Faktoren wie TD. Auf 5 Jahre gesehen, wird der Einfluss der Wette aber deutlich höher sein.

    Deswegen kann sich das Blatt auch schnell wieder wenden. Ich koste jetzt einfach den Etappensieg aus. 🙂

    Gruß
    Andree

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