Auch in diesem Jahr wich die kurzfristige Erwartung an den Weihnachtsmann von der etwas längerfristigen Planung des Wunschzettels ab. Statt Batman, wochenlang auf Platz 1 der Wunschliste, hat mittlerweile Spiderman die Spitzenposition übernommen. Leider hat der Amazonmann äh Weihnachtsmann bereits geliefert. In den Augen der Kinder muss der Weihnachtsmann eben eine gewisse Flexibilität an den Tag legen. In den Augen der Eltern führt das zu Angstschweiß auf der Stirn, mit der Befürchtung in enttäuschte Kinderaugen blicken zu müssen.
Der folgende Artikel stellt eine Analogie zwischen dem Kinderzimmer und einem Wertpapierdepot her.
Das Kinderzimmer: Ein Depot für eine Vielzahl von Spielzeug
Situationen wie oben beschrieben, werden viele Eltern sicher schon ähnlich erlebt haben. Schaue ich in das Depot (Kinderzimmer) meiner Kinder, dann sammelt sich dort viel ungenutztes Spielzeug an. Wenige Spielzeuge haben indes das Zeug zum Dauerbrenner. Dazu kommen wechselnde Trends aus der Schule oder der Kita, die recht schnell von den heranwachsenden Konsumenten aufgenommen werden.
Paw Patrol, Mighty Pups, PJ Mask, Ninjago und die verschiedenen Superhelden scheinen bei meinem Sohn aktuell hoch im Kurs zu stehen. Selbst die – wie ich dachte – etwas angestaubte Tauschwährung Pokémon-Karten werden auf den Schulhöfen gerade heiß gehandelt. Die Anziehungskraft von Pferden und Welpen bei meiner Tochter scheint durchaus nachhaltig zu sein. Das Pferde gepflegt und Welpen auch mal groß werden, wird dabei als Propaganda der Eltern abgetan.
Als Elternteil steht man dabei immer wieder vor der Herausforderung seinem Nachwuchs die Welt der angesagten Dinge zu öffnen, gleichzeitig aber auch dafür zu sorgen, möglichst wenig Low-Performer im Kinderzimmer zu horten. Es gelingt leider nicht immer, da die langfristige Performance und die Trends in der jeweiligen Umgebung nur sehr schlecht vorhersagbar sind.
Auch der Blick in andere Kinderzimmer weckt immer wieder Begehrlichkeiten.
Eine mögliche Lösung für das Problem: Die Extended Toy Foundation (ETF)
In unserer Nachbarschaft tummeln sich viele Kinder mit ihren eigenen individuellen Depots. Eine Möglichkeit Angebot und Nachfrage besser zu steuern, wäre ein zentrales Depot, wo alle Spielzeuge der Nachbarschaft verwahrt werden. Jedes Kind kann auf das Depot zugreifen. Oft nachgefragte Dinge wie der Paw Patroller sind häufiger vertreten, weniger nachgefragte Dinge seltener. Werden Dinge länger gar nicht genutzt, fliegen sie aus dem Depot. Neue Trends werden automatisch dem Depot zugefügt.
Damit haben alle Kinder Zugriff auf alle Spielzeuge der Nachbarschaft. Sie können daher auch mit Dingen spielen, die sie so gar nicht im eigenen Depot hätten. Sie haben immer Zugriff auf die neuesten Trends und Low-Performer verschwinden über die Zeit automatisch.
Diesem zentralen Depot geben wir den Namen Extended Toy Foundation (erweiterte Spielzeugbasis). Es ist breit gestreut und bietet Vielfalt. Angebot und Nachfrage passen sich automatisch an. Geht ein Spielzeug mal kaputt, wird es vom ETF-Management wieder repariert.
Ein ungeplanter Pilotversuch dieses Konzepts findet bereits seit einiger Zeit statt. Auf den insgesamt drei Spielplätzen in der näheren Umgebung hat sich mittlerweile allerhand Spielzeug zum allgemeinen Gebrauch angesammelt. Die Sharing-Ökonomie unter den Kindern funktioniert erstaunlich gut. Bei den seltenen Konflikten gelingt es dem ETF-Management (die Eltern) meist zu vermitteln und den allgemeinen Frieden zu wahren.
Ein ETF bietet dir große Vielfalt, ohne die Notwendigkeit sich um das Depot zu kümmern
Also, mein liebes Kind. Ein ETF ist die Möglichkeit von allen Spielzeugen zu profitieren, ohne sie direkt besitzen zu müssen. Du musst dir nicht selbst alle Spielzeuge anschaffen und in deinem Kinderzimmer horten, sondern hast immer Zugriff auf die neuesten und beliebtesten Spielzeuge.
Natürlich kannst du dir auch eigenes Spielzeug in dein Zimmer stellen. Dann aber nur das Spielzeug, was du auch wirklich häufig nutzt. Um dieses Spielzeug musst du dich dann aber auch intensiver kümmern.
Alles andere landet im ETF. Dort findest du dann immer wieder Perlen, die du so nie in deinem Kinderzimmer gehabt hättest. Die seltenen oder nie genutzten Dinge erfreuen entweder andere Kinder oder verschwinden irgendwann aus dem ETF.
Übertragen wir diese Analogie auf die ETFs der Geldanlage (exchange traded funds), dann ist das Prinzip dasselbe. Mit nur einem Produkt kann das Depot mit Tausenden Wertpapieren eine große Vielfalt enthalten und du brauchst dich nicht selbst um die Pflege des Depots zu kümmern. Bei Bedarf ergänzt du dein Depot mit spezifischen Titeln.
Beitragsbild von René Bittner auf Pixabay
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